Morgenstund hat Gold im Mund - oder eher Zahnstein ?!

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It’s Time to Shine !

Es braucht gar nicht viel für schöne gesunde Zähne ohne Mundgeruch….. wie das auch ohne Tierarzt geht seht ihr unten ;)

Sehr viele Hunde, und leider auch meine Hündin, haben das Problem, dass sie sehr schlechte Zähne haben. Das merkt man erstens am Mundgeruch der Hunde (ich dachte immer, der käme von der Nahrung aber seitdem ich die Mundhygiene beachte ist dieser verschwunden) und auch das Zahnfleisch weist hochgradige Entzündungen auf. In jungen Jahren ist das meist noch kein Grund zur Beunruhigung aber gerade wenn die Tiere älter werden können sie durchaus Schmerzen haben und sogar auch Zähne verlieren.

Meine Passion die Zähne meines Hundes zu verbessern mag einerseits daher rühren, dass ich Zahnmedizin studiere und somit auch auf die Zähne meiner Hündin aufpasse :) andererseits aber kann man ja nie wissen, ob der Hund nicht auch Schmerzen hat oder ob er die Zähne gar mal verlieren wird im Alter.

Die normale Zahnpflege wie ich sie bisher kannte stellten die Knochen dar. Mittels Knochen säubern sich die Zähne der Hunde auf natürliche Weise und das Zahnfleisch wird direkt mit massiert. Auch Kauspielzeug ist bei vielen Hunden so beliebt, dass sie wie wild darauf herumkauen und es somit den gleichen Effekt hat. Was aber wenn der eigene Hund nichts mit Spielzeug anzufangen weiß? Ebenso kaut Lucy maximal auf einem Knochen herum bei dem es noch etwas Fleisch zu holen gibt, alles andere ist ihr wohl den Aufwand nicht wert. Ich bin sicher vielen Hundebesitzern geht es ähnlich und die Zahnpflege für die Hunde ist somit auf natürlichem Wege nicht gut umsetzbar.  


Die Nahrung ist ein ganz wichtiger Bestandteil. Trockene, harte Nahrung (wie z.B. Trockenfutter) ist natürlich ideal um Zahnstein vorzubeugen sofern das Futter auch keinen zusätzlichen Zucker enthält. Die Nahrung der Wölfe ist sehr zäh, schwer zu kauen und sie verwerteten alles, von Fell bis Knochen der Beute. Es finden sich kaum Zucker oder Getreide in deren Speiseplan und durch die Morphologie der Zähne und der guten Abwehrkräfte gab es das Problem bei ihnen so gut wie nicht. In vielen Futtersorten ist aber viel Zucker genau wie Getreide enthalten, und kann im Fall von weicher Nahrung (wie z.B. Nassfutter) leicht zu Zahnproblemen führen. Meine Hündin mag einfach kein Trockenfutter und ich bin somit auf Nassfutter umgestiegen. Dazu kommt, dass sie lange Zeit auf der Straße lebte und danach auf der Pflegestelle auch nur billigstes Futter bekam, somit stand es schlecht um ihre Zähne.

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(Vor Kurzem entdeckte ich diese Knochen hier, sie verträgt sie sehr gut und kaut tatsächlich darauf herum bis zum Ende. Ich verwende sie gerne als Zusatz zu meiner Zahnpflege wenn ich mal keine Knochen vom Metzger erhalten kann - als Tipp für die anderen Hundebesitzer deren Hunde genauso “Kaufaul” sind wie meine )

Der Zahnstein war grauenvoll und auch das Zahnfleisch geschwollen und fast schon dunkellila. Ich ließ einmal vom Tierarzt eine Zahnsteinentfernung durchführen unter Narkose wie es mir angeraten wurde, aber das Problem holte uns bald darauf wieder ein. Ich halte es meinem Bauchgefühl nach für falsch, meine Hündin jedes Jahr in Narkose zu versetzen und versuchte selbst den Zahnstein mit dafür vorgesehenen Instrumenten zu entfernen.

Dafür braucht es allerdings erstens Übung und zweitens sehr viel Geduld. Man kann auch mehr Verletzen als Retten wenn die Hunde sich bewegen und man gesundes Gewebe aufreißt. Es hat bestimmt mehrere Tage gedauert und viele Anläufe bis ich die richtige Sitzposition innehatte. Wie ich das Maul so hielt, dass es angenehm für den Hund war, ich aber auch einen festen Griff hatte, im Falle sie würde sich bewegen. Dann muss es zackig gehen. Es ist sehr unangenehm, das kennen wir bei uns selbst, wenn jemand an unseren Zähnen herumwerkelt und so ist es besonders wichtig zügig und genau zu arbeiten mit der erforderlichen Kraft um den Zahnstein wirklich zu entfernen.

Ich merkte bald, dass es am besten ist keine große Sache daraus zu machen. Ich holte das Besteck,

Alles was man benötigt:

1 Fingerputzer für den Anfang, die Zahnbürste, Zahnpasta (findet man alles im Haustierhandel) und das Instrument welches ich aus dem Zahnmedizin Studium habe. Es wird für die Zahnsteinentfernung bei Menschen benutzt - man kann aber ebenso Zahnsteinentferner online bestellen bei Amazon oder anderen Websites


setzte mich zu ihr und fing auch schon an, ganz selbstbewusst als wäre es die normalste Sache der Welt. Je unsicherer man auftritt, desto unruhiger und ungeduldiger ist auch der Hund. Noch wichtiger ist es auch nicht aufzugeben. Selbst wenn der Hund alles versucht um der Behandlung zu entgehen, geduldig bleiben und zeigen, dass dieses Verhalten die Sache nur verlängert. Ich habe viel mit ihr geredet, auch wenn sie nicht versteht was ich sage versteht sie meine Energie und meine Entschlossenheit. Geduld wird immer belohnt und der Hund wird schnell merken, dass Widerstand zwecklos ist und mitarbeiten so gut es eben geht.

Damit ist es nur leider nicht getan. Der Zahnstein ist zwar weg, aber er wird wiederkommen, wenn man nichts weiter unternimmt. Um mir und auch dem Hund das gekratzte zu ersparen kaufte ich mir eine normale Hundezahnbürste und eine Tube Zahnpasta mit Rindfleischgeschmack. Diese schmeckte ihr zwar nicht so gut wie normales Rindfleisch war aber akzeptabel. Wie in der Packung empfohlen begann ich mit einem kleinen Fingerhut die Zähne zu massieren, immer nur kurz. Das wurde unser morgendliches Ritual. Wieder ohne viel Tamtam, selbstbewusst erledigen und danach wird gekuschelt. Nach einer Woche hatte ich das Gefühl, sie hatte sich an das Gefühl gewöhnt und ich nahm die Zahnbürste zur Hand. Es ist tatsächlich sehr schwierig einem anderen Lebewesen die Zähne zu putzen, man weiß nicht wie viel Druck man ausüben muss und wie man am besten schrubbt. Ich massierte zu Beginn einfach leicht bis das Zahnfleisch leicht blutete und ich das Gefühl hatte die Oberflächen seien sauber.

Das Ergebnis ist phänomenal. Die Zähne sind schneeweiß, ohne jeden Zahnstein und auch das Zahnfleisch weist keine Entzündung mehr auf. Der Mundgeruch ist verschwunden und mittlerweile ist es für uns beide fester Bestandteil in unserer Routine geworden. Ich kann es allen Hundebesitzern, die in ähnlicher Lage sind wie ich, nur ans Herz legen, um sich und dem Hund einiges an Arztkosten, Ängsten und auch evtl. Schmerzen zu ersparen.

Und um ehrlich zu sein, macht es langsam sogar irgendwie Spaß.

In diesem Video könnt Ihr euch genau ansehen, wie es funktioniert,



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